2012-2015
Pfad: Startseite   > Dorfgeschichten  > Nordkap  > Nordkap-Logbuch  > 18.Juni 2015
Das “Nordkap-Logbuch”  von Falko Boes und Volker Inselmann NORDKAP  15.6.2015 Tromsö  14.6.2015 Lofoten  13.6.2015 Bodö  13.6.2015 Polarkreis 12.6.2015 Örland  11.6.2015 Trondheim  10.6.2015 Aursjorvegen  10.6.2015 Trollstigen  9.6.2015 Geiranger  9.6.2015 Laerdaltunnel  8.6.2016 Soerfjorden  8.6.2015 Kristiansand  7.6.2015 Hirtshals  7.6.2015 SCHWALINGEN 17.6.2015
18. Juni 2015, 19:12 Uhr: Nordkap, Verschnaufpause und dann weiter nach Osten. 17.Juni 2015: Das Nordkap Nach dem Bezug der Hütte gegen 17:00 Uhr (16.06.) beschlossen wir, erst in den frühen Morgenstunden das Kap "zu stürmen". Wir wollten unbedingt unsere Maschinen auf dem Foto an der Kugel verewigen. Das wäre mit der großen Anzahl an Besuchern am Denkmal nicht möglich gewesen. Busseweise werden die Besucher an das Kap "gekarrt", da schickt es sich nicht, mit den Mopeds im Slalomkurs durch die Besucher zu fahren. Wir stellen den Wecker auf 05:15 Uhr, um gegen 06:00 Uhr "oben" zu sein. Oben, weil sich das Kap auf einer 300m hohen Felsenklippe befindet, etwa 30 km von Honningsvåg entfernt. Gegen 03:30 Uhr werden wir von alleine wach. Es ist taghell draußen. Ein vorsichtiger Blick durch die Gardine nach dem Wetter schauend: Nieselregen, bedeckt. Egal, jetzt soll es sein. Wir starten gegen 04:15 Uhr, die Maschinen"fräsen" durch die arktische Tundra. Hier gibt es nur noch Steine, Geröll, keine Vegetation mehr. Eine halbe Stunde etwa dauert die Fahrt. Mit jedem Kilometer, den wir fahren und auch an Höhe gewinnen, verschlechtert sich das Wetter dramatisch. Wir fahren mittlerweile durch Wolken, die unglaublich tief hängen, es regnet nun stärker. Dann die letzte Gerade, der Parkplatz ist erreicht. Das gesamte Gelände liegt im Nebel, wir können keine 50m weit schauen. "Mist...das gibt keine schönen Fotos"..., dachten wir uns. Aber Hey: Wir sind da. Haben es geschafft... Um diese Uhrzeit ist auch die Schranke mit dem Eintrittshäuschen nicht besetzt, so dass wir einfach durchfahren können (56€ gespart, dafür ist aber auch die Nordkaphalle selbstverständlich geschlossen). Vorsichtig tasten wir uns im Nebel vorwärts, den kleinen Sandweg um die Halle herum. Gleich muss die Kugel doch zu sehen sein!? Und  da war sie plötzlich. Aus dem Nebel heraus konnte man ca. 40m vor der Kugel die Konturen schemenhaft erkennen. Wir stellten die Motorräder direkt davor ab. Keine Menschenseele ausser uns, es war etwa 04:55 Uhr. Der Plan ging auf. Es ist bitterkalt. Die Temperaturanzeige im Cockpit zeigte nur 2 Grad, es ging ein eisiger Wind. Es herrschte eine gespenstische Stimmung alleine bei dem Nebel an der Kugel. Nach etwa 10 Min. lichtete sich der Nebel immer mehr. Man konnte sogar ungefähr erahnen, wo sich die Sonne befand. Alle 5 Min. wechselte das Wetter. Wir nutzten die Momente, in denen die Sicht besser war und schossen Fotos mit allen Kameras, die zur Verfügung standen. Für unser "Gruppenbild" baute ich einen der Motorrad-Koffer ab, auf den wir mit Kabelbindern die Kamera befestigten und per Selbstauslöser knipsen konnten. Etwa eine Stunde hielten wir uns dort auf. Gegen 06:00 Uhr kramten wir alles zusammen und brachen auf. Wir postierten uns noch einmal an der WebCam, um auch diesen Moment zu verewigen. Dieses taten wir zuvor um 05:45 Uhr bereits, dazu zogen wir die Jacken aus, damit unsere Frauen das Shirt sehen konnten, welches sie uns extra für diese Tour anfertigten. (Die WebCam-Bilder lassen sich einsehen unter >>> http://nordkapp.kystnor.no , dort das Datum 17.06.2015 wählen, 05:45 Uhr und 06:00 Uhr) Auf der Fahrt zurück kamen uns 2 Reisebusse entgegen. Und das schon so früh am Morgen. Zurück in der warmen Hütte schliefen wir noch 3 Stunden und beschlossen, erst am nächsten Tag weiter zu fahren. So gönnten wir uns und unseren "treuen" Gefährten eine Verschnaufpause. Donnerstag, 18.06.2015, die Reise geht weiter. Ziel ist es, in die Nähe von Kirkenes zu kommen, weil wir morgen den östlichsten Punkt Norwegens an der russischen Grenze erreichen wollen (Grense Jakobselv). Satte 509 km sind heute zusammengekommen, sogar bei sonnigem und trockenem Wetter. So langsam befassen wir uns in Gedanken mit der Heimfahrt. Jetzt, wo das große Ziel erreicht ist, spüren wir keine Anspannung oder Aufgeregtheit mehr. Wir wissen, dass sich das Wetter bessert, so lässt es sich unbeschwert weiterreisen.   (Zufriedene) Grüße von Volki und Falko
Falko Boes und Volker Inselmann aus Schwalingen am Nordkap, 17.Juni 2015
Kochen um 23:30Uhr
Falko Boes und Volker Inselmann aus Schwalingen am Nordkap, 17.Juni 2015