20. Juni 2015, 20:09Uhr: Warum die Elche Fabelwesen sein müssen...
Der letzte Tag in Norwegen. Wie üblich regnet es bereits am frühen Morgen schon. Auch
wenn wir uns wiederholen, aber es regnet beinahe jeden Tag, es gab keine zwei regenfreie Tage
aufeinander.
Wir starten in einem kleinen Ort vor Kirkenes und steuern direkt die erste Tankstelle an. Es ist
schon zum Ritual geworden, unser Frühstück an einer Tankstelle einzunehmen. Vorzugsweise
an den weit verbreiteten "Statoil" Stationen. Hier gibt es neben verschiedenen
Kaffeevariationen aus dem Automat auch Gebäck, HotDogs usw. Klassische Bäckereien
Fehlanzeige. Die Stationen stellen einen guten Ersatz dar.
Beim Prüfen des Luftdruckes an selbiger Station vergesse ich blöderweise die Schutzkappe. Ist
bei einem Motorrad mit senkrechten Ventilen und Drucksensoren nicht gerade von Vorteil.
Diese Kappen haben sogar eine kleine Dichtung, um ein Entweichen der Luft bei den
auftretenden Kräften zu verhindern.
Diesen Umstand bemerke ich jedoch erst, als wir uns auf dem Weg zu "Grense Jakobselv"
befinden. Bis dort hin sind es von Kirkenes etwa 50 km, direkt entlang an der russischen
Grenze. Dieses kleine "Dorf" (etwa 10 Häuser) hat noch etwa 40 Einwohner. Dieser östlichste
Punkt von Norwegen wird nur durch einen kleinen Fluss von Russland getrennt.
Grenzpfähle auf jeder Seite kennzeichnen die eigentliche Staatsgrenze.
Die letzten 10 km in diesen abgelegenen Ort führen über einen festgefahrenen Kiesweg. Durch
die tagelangen Regenfälle war dieser aufgeweicht und arg ramponiert. Ein Schlagloch reihte
sich an das nächste, am Ende der Straße sahen die Maschinen aus, als hätten sie an der Rallye
Dakar teilgenommen.
Belohnt wurde der Ausritt mit einem tollen Blick auf die Barent See.
Dieses war quasi der letzte Ausblick in Norwegen. Die ganzen 50 km wieder zurück nach
Kirkenes, an der Tanke noch die Ventilkappe aufgelesen und eine gute Stunde später
überfuhren wir die finnische Grenze.
Die Vegetation änderte sich schlagartig. Die endlos langen Straßen gen Süden säumten links
und rechts Kiefern, die aufgrund der arktischen Klima-Bedingungen keine zehn Meter hoch
wuchsen. Endlose Kilometer... Einige Rentier-Herden begleiteten uns ein Stück.
An dieser Stelle müssen wir erwähnen, dass wir intensiv Ausschau nach frei lebenden Elchen
hielten. Nichts. Weder in Norwegen, auch nicht bis jetzt in Finnland.
Wir glauben mittlerweile, es muss sich dabei um Fabelwesen handeln, die nie ein Mensch zu
Gesicht bekommt (obwohl hier alle zwei Kilometer Warnschilder auf diese sanften Riesen
hinweisen).
Am Abend erreichen wir Inari am großen See mit selbigem Namen. Der Campingplatz ist schön
gelegen, die Zelte schnell aufgebaut. Der Platz ist fest "in deutscher Hand". Man sieht nur
deutsche Kennzeichen, es wird "Deutsch" gesprochen...
Gegen 21:00 Uhr wurde es ziemlich kühl und der Schlafsack musste erneut unter Beweis
stellen, ob die Herstellerangaben in Bezug auf Temperaturbereiche stimmten.
Gegen Mitternacht noch mal aufstehen und zur Toilette, bemerkte ich, dass die Uhr des Handys
bereits 01:00 Uhr anzeigt?! Umstellung Sommerzeit war doch schon!? Finnland - da war doch
was. Eine Stunde voraus. Alles klar... Eine wunderschöne Abendsonne am See gab es
obendrauf. Und das in den frühen Morgenstunden. Crazy...
Samstag, 20.06.2015
Schnell erzählt: Traumhaftes Sonnenwetter, 20 Grad, begleiten uns südwärts quer durch
Finnland über den Polarkreis bis an den bottnischen Meerbusen nach Koivuluodonmatala.
Keine Ahnung, ob man das essen kann, aber hier ist der Platz wunderschön am Meer gelegen.
Ab morgen "kämpfen" wir uns an der Küste entlang nach Kokkola.
Wir hoffen sehr, dass gute Wetter begleitet uns noch ein gutes Stückchen.
So, Volki kommt gleich vom duschen, ich muss das Essen vorbereiten.
(Endlich!) sonnige Grüße,
Volki und Falko
P.S.: verdammte Mücken!!
Nordkap